Purpurland by Eckert Horst

Purpurland by Eckert Horst

Autor:Eckert, Horst [Eckert, Horst]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi/Thriller
Herausgeber: Grafit
veröffentlicht: 2014-04-18T22:00:00+00:00


»Mit einem Bundeswehrsoldaten?«, fragte der Schauspielschüler und zeigte ein ratloses Grinsen. Die anderen hatten ihn vorgeschickt, weil er Julia angeblich am besten gekannt hatte. »Nein, das hat sie nie erzählt«, beteuerte der Bursche und strich sein langes Haar aus der Stirn.

Wiesinger warf May Blicke zu, als fände er wachsenden Gefallen an der Befragung. »Reden Sie weiter!«

Der Junge sagte: »Wir haben uns nur ein paarmal getroffen. Es war nichts Ernstes.«

»Aber ihr seid intim geworden.«

»Ja. Bis sie jemand anderen hatte.«

»Verstehe. Plötzlich warst du abgemeldet. Da warst du mächtig sauer, stimmt's?«

»Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen das Du angeboten zu haben.«

Der Dicke fächelte sich mit einem Schulprospekt Kühlung zu. »Ein junger Kerl, dem man die Freundin klaut. Also, ich würd's verstehen, wenn einer deswegen auf den Tisch haut. Da wärst du nicht der Erste.«

»Ich bin total cool geblieben, denn ich hab's kommen sehen. Julia war scharf auf Karriere, Beziehungen, Auftrittsmöglichkeiten und so. Dafür braucht man einen Karl Watzke nicht. Vielleicht in drei Jahren, aber nicht heute.«

»Komm schon«, drängelte Wiesinger. »Erzähl mir nicht, dass es einem schneidigen Burschen wie dir nichts ausmacht, wenn seine Süße ihm den Laufpass gibt.«

»Nein, nein, es war ganz gut so. Meine Freundin hätte mich rausgeworfen, wenn sie das mit Julia erfahren hätte. Und sie hätte es früher oder später bemerkt, denn Julia scherte sich um nichts, wenn sie unter Dampf stand.«

Wiesinger beugte sich vor und leckte sich die Lippen. »Was heißt das?«

»Dass sie nie genug kriegen konnte.«

May missfiel, wie der Junge über die Tote redete.

Watzke erzählte: »Einmal trieben wir es bei einer Party auf der Toilette. Wir hörten meine Freundin draußen auf dem Flur reden und jemand rüttelte an der Tür. Das machte Julia erst richtig heiß. Und als wir mal bei ihr zu Hause waren, wollte sie es reihum in jedem einzelnen Zimmer tun. Es gab da eine Kammer, die als Babyzimmer hergerichtet war. Wir haben den Wickeltisch ruiniert.«

Wiesinger grunzte vor Freude. »Also eine heiße Braut.«

»Das kann man so sagen.«

May packte den jungen Kerl am Hemd und hielt ihm Julias Porträt hin. »Schauen Sie sich das Foto an! Reden wir von dieser Frau?«

Der Bursche glotzte fassungslos.

May fuhr ihn an: »War sie Ihnen im Weg, weil Ihre Freundin eifersüchtig war?«

Watzke wandte sich an Wiesinger: »Sagen Sie Ihrem Kollegen, dass er mich sofort loslassen soll!«



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